"Thomas Albertus Irnberger, der das Konzert jetzt in einer exzellenten Neueinspielung vorgelegt hat, vertritt da die hochinteressante These, dass es sich bei dem am 23. Dezember 1806 uraufgeführten Werk tatsächlich um eine Art Weihnachtskonzert handeln könnte, das auf einem schlesischen Weihnachtslied basiert, und das dem Solisten die Rolle des Engels zuweist, der den Menschen die frohe Botschaft verkündet. Die eigentliche Überraschung ist aber, dass er diese neue, christlich-humanistische Sicht auch in seiner Interpretation konsequnt umsetzt und seinen Part als grossen, überirdisch schönen, unendlich strömenden Menschheitsappell begreift, bei dem sich Noblesse, Intensität, Empfindsamkeit und Klarheit die Waage halten. Damit trotzt Irnberger mutig aller heute üblichen virtuosen Egomanie, setzt sich aber auch klar ab von aller historisch orientierten Sprödigkeit."