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Es ist zauberhaftes Album, das die französische Pianistin Élodie Vignon hier vorlegt. Die Klaviersonate von Henri Dutilleux und dessen drei Klavierpréludes sind gekoppelt mit zwei Stücken des 1960 geborenen französischen Komponisten Claude Ledoux. (...) Vor diesem Hintergrund sind auch die drei Préludes von Henri Dutilleux zu hören, nach Debussy und Ravel sicherlich der größte Klangzauberer Frankreichs im 20. Jahrhundert. Dutilleux' Etuden tragen quasi literarische Überschriften, auch das kennen wir ja von Debussys Etuden. „d'ombre et de silence“ ist die erste von Dutilleux‘ Etuden überschrieben, "Von Schatten und Stille", nach Gedichtzeilen von Charles Baudelaire. (...) Die junge, in Belgien lebende Pianistin Élodie Vignon zaubert hier eine märchenhafte Klangwelt, deren Faszination man sich nicht entziehen kann. Hören wir also d'ombre et de silence – "Von Schatten und Stille". (...) Éloise Vignon hat die Musik dieses bedeutenden, 2013 gestorbenen französischen Komponisten sehr klug kombiniert mit einer Auftragskomposition an den belgischen Komponisten Claude Ledoux, „Surgir“ hat Ledoux die beiden Stücke für Éloise Vignon überschrieben; surgir, das bedeutet so viel wie „auftauchen" oder „entstehen". Aus dem trockenen, nahezu tonlosen Anschlag einer Klaviertaste erwachsen blühende, traumhaft wuchernde musikalische Arabesken von großer Schönheit. Das ist eine beneidenswerte Eigenschaft in der zeitgenössischen Musik Frankreichs oder auch Englands: Sie ist selbstverständlich modern, verlässt die gewohnte Tonalität, aber man findet immer einen sinnlichen, aus dem Klang gespeisten Zugang. Élodie Vignon hat hier einen – im Wortsinne – besten Zugriff, nuanciert fein zwischen energischem und zartem Zugriff. Ihre sensible Musikalität unterstreicht die Bedeutung des Komponisten Dutilleux im Musikleben des 20. Jahrhunderts – und das nicht nur in Frankreich, obwohl Dutilleux in seiner Klangfarbensinnlichkeit, der Klarheit und großen Schönheit seines musikalischen Flusses typisch französische Eigenschaften vereint."