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Guido Krawinkel, Klassik heute

"Debüt gelungen!"

"Ein äußerst sinniges Programm hat der Pianist Max Philip Klüser für seine Debüt-CD zusammengestellt. Es dreht sich im weitesten Sinne um Bearbeitungen und Variationen – musikalische wie außermusikalische. Ganz klassisch sind die Bearbeitungen von Liedern Franz Schuberts, von denen Klüser jeweils eine von Sergei Rachmaninoff, Leopold Godowsky und Franz Liszt spielt. Die Ansätze der drei Pianisten-Komponisten sind ebenso verschieden wie die Lieder. Gemeinsam ist ihnen jedoch das Ansinnen, Schuberts vokales Melos auch pianistisch passend in Szene zu setzen und sich dabei natürlich auch als Interpreten die Möglichkeit zum Brillieren zu verschaffen. Das tut auch Klüser, der die kurzen Stücke mit großer Sensibilität und vokalem Schmelz spielt. Der zweite rote Faden dieser Einspielung sind Bearbeitungen bekannter Werke bzw. Lieder. Jörg Widmann hat sich die nur vermeintlich leichte Sonatina facile von Wolfgang Amadeus Mozarts vorgenommen und einmal durch seinen kompositorischen Fleischwolf gedreht hat.

    

Das Ergebnis ist erstaunlich, da Mozarts Substanz über weite Strecken fast unangetastet zu sein scheint, sich Widmann aber doch immer wieder nachdrücklich Gehör verschafft – mal mehr und mal weniger. Ein spannendes Werk, das von Klüser in all seinen Facetten sehr kontrastreich vorgestellt wird! Mit den Variationen über Unser dummer Pöbel meint (KV 455) ist Mozart auch selbst auf dieser CD vertreten. Klüser versteht es auch hier, aus den bloßen Noten stimmige Musik zu machen. „Sein“ Mozart ist elegant, durchhörbar, nicht ohne Witz und alles in allem sehr klar gespielt. Ein stilistisch völlig andersgeartetes Extrem folgt mit den Masques op. 34 von Karol Szymanowski. An der Schwelle des Impressionismus zur Moderne stehend, entfaltet Klüser hier ein faszinierendes Panorama. Einerseits hochvirtuos, verlangt diese Musik auch nach einem ungeheuer differenzierten Zugriff. Das löst Klüser ein und bereichert diese CD somit mit einem nicht gerade häufig im Repertoire von Pianisten anzutreffenden Werk. Fazit: Debüt gelungen!"



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