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Alain Steffen, Tageblatt

"eine ernst zu nehmende musikalischeAuseinandersetzung auf höchstem künstlerischem Niveau."

"... mit diesem Album Piano Poems, das sich literarischer Inhalte bedient, zeigt Cathy Krier, dass es durchaus möglich ist, sich auch auf internationaler Ebene durchzusetzen. Erschienen bei Genuin und mit einer Spielzeit von 74 Minuten, zeigt uns dieses Album

die ganze Kunst der Pianistin. Angefangen mit Maurice Ravels Gaspard de la Nuit, den sie mit Intensität ausleuchtet, mal spannungsvoll und feinnervig (Ondine), mal tiefsinnig düster (Le Gibet), mal grell virtuos (Scarbo). Krier verfügt über eine schier unendliche Gestaltungspalette und unwahrscheinlich nuancierten Ausdrucksmöglichkeiten.

Es folgen drei Schubert-Lieder-Transkriptionen von Franz Liszt, nämlich Gretchen am Spinnrade, Die Stadt und Ständchen. Auch hier behauptet sich Krier als großartige Interpretin, die gekonnt Klavier und Stimme zum Verschmelzen bringt und somit Schubertschen Feingeist mit Liszts virtuosem Können in Form von Verzierungen und brillanten Kadenzen auf schönste Weise zusammenfügt. Später gibt es zwei Welt-Ersteinspielungen.

Cathy Krier, das weiß man, setzt sich vehement für ihre Zeitgenossen und somit auch für komplexe Musik ein. Für dieses Album hat sie zwei Werke von Komponistinnen eingespielt,

nämlich Ithaka von Konstantia Gourzi und Murmuration von Catherine Kontz. Ithaka, was sich auf die zehnjährige Irrfahrt des Odysseus beruft, besitzt durchaus narrativen und episodenhaften Charakter. Die Musik ist voller Überraschungen und Gourzi benutzt dabei Superballs, Klangschalen und Edelsteine, um besondere Resonanzen und Klangfarben hervorzurufen. Auch Catherine Kontz’ Murmuration bedient sich der Literatur, allerdings

indirekt. In Murmuration beschreibt sie so das Phänomen poetischer und unvorhersehbarer Vogelschwärme, die immer wieder Dichter inspiriert haben.

Den Abschluss dieses Albums machen Serge Prokofiews Sechs Stücke aus Cinderella, die natürlich ein gefundenes Fressen für eine hochtalentierte Pianistin wie Cathy Krier

sind. Sie begnügt sich nicht nur mit dem Show-Wert des Stückes, sondern blickt hinter Brillanz und Virtuosität und fügt dem Werk somit eine ungeahnte musikalische Tiefe und Vielschichtigkeit hinzu. Somit ist diese CD nicht nur das herausragende Dokument einer luxemburgischen Pianistin, sondern zugleich eine ernst zu nehmende musikalische

Auseinandersetzung auf höchstem künstlerischem Niveau."



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